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Kapitel 3:
" Weg! Sie sind einfach Weg! "
Der Vorfall ereignete sich mitten in der Nacht, aber durch die Straßenbeleuchtung
und die ausgezeichnete Nachttauglichkeit unserer Kameras konnte man hervorragend
das nächtliche Geschehen erkennen. Lediglich die bunten Lichter der Bars & Kneipen
funkelten kaum wahrnehmbar in den Augen der Kamera. Und auf einmal spielte sich
unglaubliches auf dem nächtlichen Straßen des Kiez ab. Ich war mir absolut sicher,
daß ich das verschwinden von drei Leuten direkt vor der Kamera beobachten konnte!
Aber was sollte ich jetzt tun? Sowas glaubt mir doch keine Sau!
Als erstes hab ich mal ein paar Kollegen dazugerufen und denen das ganze vorgeführt.
Wenn man mich für bekloppt hält schmeichelt mir das auch heute noch enorm,
aber Zweifel an meiner Glaubwürdigkeit kann ich schon nicht mehr so gut verknusen.
So griff ich mir den erstbesten Kollegen der vorbeikam, und wir sahen uns das Video
gemeinsam an. Aber da das verschwinden so unauffällig von statten geht, fiel es
ihm beim ersten mal auch nicht auf. Daher ließ ich die entscheidenden 10 Sekunden
in einer Endlosschleife laufen.
"Nee... ganz normal."
Ich: "Achte mal auf die drei da auf der linken Straßenseite"
"Ooops! Wie hast Du *DAS* denn gemacht ?!?"
"Das war ich nicht. Hab's auch gerade erst entdeckt."
"Die Kamera kann's nicht sein, das Bild sieht ja sonst gut aus.
Vielleicht ein Fehler bei der Aufzeichnung?"
"Hmmja, wird wohl... obwohl alles andere flüssig weiterläuft.
Fragen wir doch mal Klaus, der trägt 'ne Brille!"
Klaus: "Ach, da hat der Computer bei der Aufzeichnung wohl ein Bild 'verschluckt'
und durch die mpeg-Kompression sieht das jetzt so aus, als seien die plötzlich weg."
Ich: "Hmmm... ja, aber müssten die dann nicht ein paar Sekunden später wieder auftauchen?"
Niemand hatte eine wirklich plausible Erklärung für das verschwinden der drei Männer.
Wären jetzt nicht überall in Deutschland schon so viele Leute verschwunden,
hätten wir die Sache wahrscheinlich als "technische Störung" zu den Akten gelegt.
So aber gewann die Angelegenheit etwas an Brisanz und wir riefen die Kollegen
von der zuständigen SOKO Berlin hinzu, die sich mit dem Verschwinden der
Menschen seit dem Anfang der Geschehnisse in Berlin beschäftigte.
Eigentlich hätte ich erwartet, daß die Kollegen mit einem ungläubigen
stirnrunzeln leise "verschwunden, so, so..." vor sich hinmurmeln.
Aber unser Fund war wie der Tritt gegen ein Wespennest. Erst kamen nur zwei,
dann fünf und schließlich kamen mehr als ein dutzend Leute vom Präsidium
herüber um die drei Reeberbahngänger verschwinden zu sehen.
Aber der ersten Aufregung folgte ebenso schnell wieder Ernüchterung, weil
man aufgrund der nächtlichen Finsternis angeblich so wenig erkennen konnte.
Ein Ort-zu-Ort beamen funktionierte damals nur auf dem Raumschiff Enterprise,
oder ähnlichen Science-Fiction Filmen und Serien. Unsere erste amtliche
Videoaufnahme eröffnete aber erstmals neue Perspektiven.
Aber warum sollte Captain Kirk so viele Leute wegbeamen?
Noch dazu vom Kiez?
Das fällt doch viel zu sehr auf. Wenn die Leute jetzt auf hoher See
verschwunden wären... aber mitten in der Stadt?
Immerhin führte meine Beobachtung dazu, daß man Zeugen die der Polizei
so etwas meldeten nicht mehr wie bisher als verwirrte Spinner oder dergleichen abtat.
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